Heidi Fahnenschreiber….

Viel zu früh wurde Heidi Fahnenschreiber, unsere Vereinsgründerin, Wegbegleiterin und Freundin, von einer übermächtigen Krankheit am 19. September 2017 aus dem Leben gerissen.

 

Ihre Leidenschaft galt dem Hovawart, ob als konsequente und humorvolle Trainerin oder als aktive Züchterin und Zuchtwartin.

 

Alles nahm seinen Anfang als Aron vom Urfelder Busch 1995 bei Heidi und ihrem Mann Rolf einzog. Fortan engagierten sich beide in der HZD. Pläne für einen eigenen Übungsplatz wurden geschmiedet. 1998 war der Platz gefunden und der Verein „Hundefreunde Niederelvenich e.V.“ wurde gegründet. Viel Arbeit wurde investiert, und Heidi konnte hier einer ihrer Vorlieben nachgehen und „großes Bau- und Gartengerät bewegen“.

 

Zwischenzeitlich hatte sie den Trainerschein erworben und im Jahr 2000 wurde der Übungsbetrieb aufgenommen. Der Platz erwachte zum Leben und bis heute trainieren Menschen mit ihren Hovawarten am Wochenende auf dem Hundeplatz. Als Vorsitzende führte sie den Verein über die Jahre hinweg mit großem Engagement und hielt stets die Fäden in der Hand. Aufgrund ihrer persönlichen Situation gab sie 2015 den Vorsitz ab, stand dem neuen Vorstand aber immer mit Rat und Tat zur Seite. Angesichts ihres unermüdlichen Einsatzes und der außerordentlichen Verdienste für den Verein wurde sie zur „Ehrenvorsitzenden der Hundefreunde Niederelvenich e.V.“ ernannt.

 

Als Trainerin verstand es Heidi auf Hund und Mensch gleichermaßen einzugehen. Sie war konsequent, wie sie es auch von den Hundeführern erwartete, aber dabei humorvoll und geduldig. Besonderes Augenmerk legte sie auf eine zuverlässige Orientierung der Hunde an ihren Menschen und der Freude an den gemeinsamen Aktivitäten. Legendär ist ihr Ausspruch: „Ist es dir wirklich egal, dass du für deinen Hund weniger spannend bist als ein paar Hasenköttel?“ Die gute Sozialisierung der Hovawarte war ihr auch ein großes Anliegen. Heidi scheute weder die Ausbildung noch das Freispiel in der Großgruppe und hatte dabei alles und jeden fest im Blick und im Griff.

 

Unter Heidis Prägung ist Niederelvenich über die Jahre zu einem Ort geworden, an dem Hovawarte und Menschen voneinander und miteinander lernen. Dabei gilt der Respekt bis heute den Eigenheiten und manchmal auch Schrulligkeiten jedes einzelnen Teams. Eine ganz besondere Verbundenheit der Hundefreunde besteht untereinander, die jedoch immer offen für neue Hovawartbegeisterte ist.

 

Auch in der HZD übernahm Heidi Verantwortung als Zuchtwartin oder RG West Zuchtwartin und war somit in das Zuchtgeschehen der HZD tief eingebunden. Zu ihren Aufgaben gehörten unter anderem Gesundheitsfragen, die Planung von Würfen, Wurfbesichtigungen und Wurfabnahmen, aber auch die Organisation und Durchführung von Züchterseminaren.

 

Als Tierheilpraktikerin konnte sie mit ihren fundierten Kenntnissen vielen Hovawarten und anderen Vierbeinern helfen. Ob eine schnelle Versorgung auf dem Platz oder auch eine langwierige therapeutische Maßnahme erforderlich war, sie ging es stets mit der ihr innewohnenden Ruhe an.

 

Mit Nova vom Vorholz zog 1997 eine blonde Hovawarthündin bei Fahnenschreibers ein und nun konnte der Wunsch nach der eigenen Zucht umgesetzt werden. Der Zwinger „Hovawarte us de Küpp“ wurde gegründet. Der erste Wurf fiel am 09. Januar 2000 mit Aron und Nova als Eltern, und am 28. November 2004 kamen mit dem D-Wurf die letzten von Nova’s 29 Welpen auf die Welt. In den Jahren nach 2011, ohne eigenen Hund, wurden schöne Reisen dem Wohnmobil unternommen. Heidi war aber nach wie vor auf dem Platz in Niederelvenich und in der Hovawartgemeinschaft aktiv tätig. 2013 sollte dann endlich wieder ein Hovawart das Leben bereichern und sie fuhren nach Norwegen um das neue Familienmitglied abzuholen. Von dieser abenteuerlichen Reise brachten sie die kleine schwarzmarkene Hazel Heka-B Tunet’s mit. Kurz danach überschattete Rolfs Krankheit das Leben und das neue Hovawartglück.

 

Am 08. Juli 2014 verstarb Rolf und ein paar Wochen später wurde bei Heidi ebenfalls die Diagnose Krebs gestellt. Schwerer konnte das Schicksal nicht zuschlagen. Mit großer Offenheit ging sie damit um und kämpfte mit unglaublicher mentaler Stärke und voller Optimismus dagegen an. Doch am Ende konnte auch sie der Krankheit nichts mehr entgegensetzen. Bis zum Schluss beeindruckte sie mit ihrer unbändigen Willenskraft und ihrem Humor.

 

Heidi hinterlässt in der Hovawartgemeinschaft eine große Lücke. Ihre Motivation und Lebenskraft werden fehlen. Für unseren Verein ist ihr Tod ein großer Verlust, doch ihr Lebenswerk wird in ihrem Sinn weitergeführt. Auch in den nächsten Jahren werden weitere Generationen von Hovawarten auf dem Platz in Niederelvenich trainieren kommen…

 

Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei Heidi’s Familie…

 

Hundefreunde Niederelvenich im Oktober 2017